Die Beschaffung ist ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements, da die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung auch immer von Lieferanten und ihren Produkten abhängt.
Mit dem Ziel die Risiken durch externe Produkte und Dienstleistungen zu minimieren und den besten Nutzen aus externer Unterstützung zu erhalten, fordern auch die Normen 17020 und 17025 die Regelung aller qualtätsrelevanten Produkte und Dienstleistungen. Bereitgestellte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen müssen den Normanforderungen entsprechen – diese Vorgabe schließt auch die Berücksichtigung von Unterauftragnehmern, Beratern, Schulungsanbietern, Probenehmern, Leasingpersonal etc. mit ein.
Was ist eine Lieferantenbewertung?
Sowohl Norm 17025 (Kapitel 4.6 „Beschaffung von Dienstleistungen und Ausrüstungen“) als auch Norm 17020 (Kapitel 6.2.11 aus 6.2 „Anforderungen an Ressourcen – Einrichtungen und Geräte“) fordern, dass die Konformitätsbewertungsstelle sicherstellt, dass von Dritten erbrachte Dienstleistungen und gelieferte Ausrüstungen die Qualität und Effektivität der Betriebsabläufe und dargelgten Produkte nicht beeinträchtigen. Zentrale Aspekte hierbei sind:
Prozessschritte im Zuge der Lieferantenbewertung und – auswahl
Eine effiziente Lieferantenbewertung und -auswahl sollte nach einem bestimmten Prozess erfolgen. Nachfolgend ein möglicher Prozessablauf für die Praxisanwendung:
Lieferantenauswahl
Für die Lieferantenauswahl stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
Kennzahlen der Lieferantenbewertung und Beispiel
Die Kriterien zur Bewertung von Lieferanten werden nicht explizit vorgeschrieben. Die geeigneten Kennzahlen einer Lieferantenbewertung ergeben sich beispielsweise aus der Wichtigkeit des Lieferanten bzw. des Produktes für das Unternehmen, sowie aus dem Einfluss des beschafften Produktes auf die Produktrealisierung bzw. das Endprodukt.
In der Bewertung von Lieferanten werden verschiedene Aspekte berücksichtigt:
Hier ein Beispiel einer kleinen und simplen Lieferantenbewertung nach Punktesystem. Wird diese Lieferantenbewertung für zwei oder mehrere Lieferanten ausgefüllt, so ergibt sich ein direkter und objektiver Vergleich. Die im Beispiel verwendeten Kennzahlen können natürlich ausgetauscht bzw. erweitert werden.
Die ausgewähltne Kennzahlen aus Hard- und Soft-Facts zur Lieferantenbewertung sind schließlich gemäß einem vordefinierten Regelwerk zu bewerten und zu einer Gesamtnote zusammenzufassen. Basierend auf dieser Gesamtnote erfolgt schließlich eine Klassifizierung in A-, B- und C-Lieferanten.
Fazit
Um die Risiken durch externe Produkte und Dienstleistungen zu minimieren und um schließlich den besten Nutzen aus externer Unterstützung zu erhalten, muss der Prozess der Beschaffung in seiner Gesamtheit betrachtet werden.