Ein erfolgreiches und akkreditierungsfähiges Managementsystem steht und fällt mit einer klaren Rollen- und Verantwortungsstruktur. Drei zentrale Instrumente helfen dabei, diese Struktur transparent darzustellen und wirksam im Alltag umzusetzen: Organigramm, Tätigkeitsbeschreibungen und Befugnismatrix.
Das Organigramm ist mehr als nur ein Schaubild mit Kästchen und Linien.
Es zeigt auf einen Blick:
Wichtiger Normhinweis:
In den relevanten Normen (ISO 17025, ISO 15189, ISO 17020) ist nicht vorgeschrieben, dass diese Darstellung zwingend als Organigramm erfolgen muss.
Gefordert wird jedoch, dass Struktur, Verantwortlichkeiten, Befugnisse und Interaktionen dokumentiert und nachvollziehbar dargestellt werden. Das Organigramm ist dafür eine bewährte, aber nicht die einzige Form.
Falls Sie keine hierarchische Darstellung wünschen, können Sie auf folgende normkonforme Alternativen zurückgreifen:
Eine tabellarische Darstellung, die Funktionen, Verantwortlichkeiten, Befugnisse und Interaktionen übersichtlich kombiniert.
Beispiel:
Die Hauptprozesse (z. B. Probenannahme, Untersuchung, Freigabe) werden visualisiert, und für jeden Prozessschritt wird angegeben, welche Funktion ihn ausführt.
Die Tätigkeitsbeschreibung enthält alle Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Befugnisse, während eine separate Tabelle zeigt, wer welche Entscheidungen trifft.
Die Tätigkeitsbeschreibung definiert für jede Funktion:
Normbezug:
In ISO 15189, ISO 17025 und ISO 17020 wird gefordert, dass Personal in ausreichender Anzahl kompetent für die jeweilige Tätigkeit ist und die Befugnisse klar geregelt sind.
Eine gute Tätigkeitsbeschreibung ist hier nicht nur Nachweis, sondern auch Schulungsgrundlage.
Die Befugnismatrix (auch Kompetenzmatrix genannt) zeigt in tabellarischer Form:
Beispiel:
Ein aktuelles Organigramm oder eine alternative Strukturabbildung, präzise Tätigkeitsbeschreibungen und eine klar definierte Befugnismatrix sind eng miteinander verknüpft:
Warum das wichtig ist:
In vielen Laboren sehen wir, dass diese drei Elemente zwar vorhanden sind, aber nicht miteinander abgestimmt wurden. Das führt zu Widersprüchen – z. B. wenn in der Strukturabbildung eine Funktion fehlt, für die es aber eine Tätigkeitsbeschreibung gibt.
Unsere Empfehlung:
Organigramm, Tätigkeitsbeschreibung und Befugnismatrix – oder deren normkonforme Alternativen – sind kein „Papierkram für den Auditor“, sondern Steuerungsinstrumente für eine funktionierende Organisation.
Wer hier sauber arbeitet, profitiert von klaren Entscheidungswegen, höherer Effizienz und einem deutlichen Plus bei der Akkreditierungssicherheit.