DIN, ÖN, SN, EN, ISO, IEC: Was unterscheidet diese Normen? - METRAS

DIN, ÖN, SN, EN, ISO, IEC: Was unterscheidet diese Normen?

DIN, OeN, SNV, EN oder ISO: Tauchen Sie ein in die Welt der Normen und erfahren Sie hier im Detail, was jede einzelne Norm bedeutet, worin die spezifischen Unterschiede bestehen und weshalb Normen sowie Zertifizierungen für Qualität, Sicherheit und Vertrauen unerlässlich sind.

Nationale und internationale Normen auf einen Blick:

  • DIN – Normen in Deutschland
  • OeN – Normen in Österreich
  • SNV – Normen in der Schweiz
  • EN – Normen in Europa
  • ISO – Internationale Normen
  • IEC – Internationale Standards (Elektrik und Elektrotechnik)

Das steckt hinter den Abkürzungen

Europäische Länder haben eigene Standards, die für die Akkreditierung und Zertifizierung von Produkten und Dienstleistungen entscheidend sind, ähnlich wie die DIN-Normen in Deutschland. Beispiele hierfür sind die DIN-Norm („Deutsches Institut für Normung“), die OeN („Österreichische Norm“) und die SNV („Schweizer Normen Vereinigung“), die jeweils die Kriterien für ihre spezifischen Normen definieren. Diese Normen, entwickelt von Experten, basieren auf dem neuesten Stand der Technik und wirtschaftlichen Überlegungen und zielen darauf ab, Qualität und Sicherheit für alle Produkte zu garantieren.

Obwohl Normen wie die DIN-Norm nicht zwingend erforderlich sind, sind sie für den Prozess der Akkreditierung und Zertifizierung wesentlich. Sie bieten Verbindlichkeit und schaffen Kundenvertrauen, sind jedoch nur obligatorisch, wenn gesetzlich oder durch Verträge festgelegt. Die Einführung von Normen auf europäischer Ebene mit der Kennzeichnung EN fördert die Harmonisierung der Standards und erleichtert die einheitliche Zertifizierung von Produkten und Dienstleistungen.

Die EN-Norm: Normen auf europäischer Ebene

Die Harmonisierung nationaler Normen innerhalb der EU nimmt zu, wobei Normen, die europaweit gelten, als EN-Normen gekennzeichnet werden. Dies betrifft auch nationale Standards wie DIN (Deutschland), OeN (Österreich) oder SN (Schweiz), die dann als DIN-EN, OeN-EN oder SN-EN bezeichnet werden, um ihre Geltung als europäische Normen zu verdeutlichen.

Obwohl der Inhalt zwischen der nationalen und der entsprechenden EN-Version meist identisch ist, symbolisiert das EN-Kürzel die Akzeptanz der Norm auf europäischer Ebene. Die Entwicklung und Annahme einer EN-Norm erfolgen durch eines der drei europäischen Normungskomitees in einem definierten Prozess, wobei jeder Mitgliedsstaat der europäischen Normungsorganisationen Vorschläge einbringen kann. Die breite Akzeptanz von EN-Normen spiegelt sich in vielen bestehenden Standards wider, die oft als DIN-EN, OeN-EN oder SN-EN bezeichnet werden und häufig zusätzlich den ISO-Normen entsprechen.

ISO und IEC: Internationale Standards

ISO steht für „International Organisation for Standardization“ und bezeichnet folglich internationale Normen. Die Organisation wurde im Jahr 1946 gegründet, um Industriestandards aufzustellen und technische Regeln zu vereinfachen und international vergleichbar zu machen. ISO-Normen sind vor allem mechanischer Natur. Auch ISO-Normen können für sich allein stehen oder als ursprünglich europäische oder nationale Norm mit dem ISO-Zusatz geführt werden. Das bedeutet letztendlich nur, dass zum Beispiel eine schweizer SN-Norm internationalen Anforderungen entspricht.

Für Themen, die mit Elektrik und Elektronik zu tun haben, haben sich die IEC-Normen der „International Electrotechnical Commission“ durchgesetzt.

Wozu sind Normen überhaupt gut?

Sie wissen nun, was hinter den Abkürzungen steckt. Doch warum sollten Sie überhaupt auf eine der Normen setzen, sei es bei Ihren Produkten oder bei der normgerechten Akkreditierung von Prüfstellen, Inspektionsstellen oder medizinischen Laboren. Schließlich kostet etwa die Akkreditierung mit der EN-ISO 17025, die ein standardisiertes Managementsystem für Prüfstellen belegt, nicht zuletzt auch Geld.

Normen steigern Qualität und Sicherheit

Allerdings versprechen Normen auch enorme Vorteile. Unternehmen, die sie anwenden oder mitgestalten, profitieren von reibungslosen Arbeitsabläufen, hohen Qualitätsstandards und sicheren Betriebsabläufen. All das spart letztendlich Geld und hilft dabei, dass Kunden Vertrauen gewinnen – was wiederum die Einnahmen erhöht.

Internationale Normen: eine Sprache sprechen

Auf internationaler Ebene fungieren Normen wie eine gemeinsame Sprache, mit der sich internationale Handelspartner verständigen: Produkte, Lösungen, Abläufe werden über Landesgrenzen hinweg vergleichbar gemacht. Nutzt Ihr Geschäftspartner Normen, werden seine Betriebsabläufe transparent und Sie können einschätzen, ob er und seine Lieferanten etwa Umweltauflagen oder Sicherheitsstandards einhalten.

Innovationstreiber Normung

Nicht zuletzt sind Normen ein Instrument für den technischen Fortschritt. Die Normung verrät etwa die Kompatibilität zu anderen Lösungen und Produkten und steht für einheitliche Messmethoden. Das wiederum schafft Vertrauen – und das ist für den Erfolg am Markt entscheidend.

Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen fällt es jedoch oft schwer, im Dschungel der Normen Schritt zu halten, geschweige denn sich selbst an der Normungsarbeit zu beteiligen. Dabei kann jeder dazu beitragen, neue Normen aufzustellen: Hersteller, Verbraucher, Hochschulen und Forschungsinstitute können Experten entsenden, die im Gremium über neue Normen entscheiden und vorhandene auf ihre Aktualität überprüfen.

Fazit: Produkte vergleichbar machen, Standards setzen

Nationale, europäische oder internationale Normen sind für die Vergleichbarkeit von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen unverzichtbar. Ohne Normen geht es heute nicht mehr: Sie schaffen Vertrauen, machen Produkte vergleichbar und dienen als internationale Sprache.

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