Unternehmen sind ständigen Veränderungen ausgesetzt, gleichzeitig sollen ihre Prozesse beständig funktionieren und sowohl interne als auch externe Anforderungen (die Qualität) erfüllen. Es gilt, die unterschiedlichen Interessen der Beteiligten zu berücksichtigen: Kunden sehnen sich nach bester Qualität, Mitarbeiter nach geregelten Abläufen mit ausreichend Freiraum und Anerkennung für Verbesserung, Behörden fordern optimale Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen, Anrainer wollen entsprechend berücksichtigt werden und Lieferanten wünschen sich ein Verhältnis auf Augenhöhe. Diese Aspekte unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, aber im Qualitätsmanagement finden wir dazu einige Ansätze und Vorteile.
1. Orientiere Dich an den Anforderungen deiner Kunden
Definiere die Qualität deiner Produkte ganz genau. Die Anforderungen bestimmen die Qualität, also versuche sie zu erfüllen und zu übertreffen! Damit überzeugst du jeden Kunden und auch andere interessierte Kreise, wie z.B. Behörden, Anrainer, Mitarbeiter usw. Ein zufriedener Kunde erzählt auch gerne von seinem positiven Eindruck. Wenn du den Nutzen für deine Kunde optimal bedienen kannst, wird die Zufriedenheit steigen und damit natürlich auch der Erfolg des Unternehmens. Der Nachhaltigkeitsgedanke bestimmt die Bemühungen um die Zielgruppe. Die Anforderungen der Kunden ändern sich immerzu, es ist demnach absolut notwendig, die Kundenanforderungen ständig zu hinterfragen und die Erfüllung ständig zu verbessern.
Das ist zu tun:
2. Manager, Führungskräfte, Vorgesetzte, Chefs leiten und lenken
Das Führen eines Unternehmens bedeutet Grundlagen zu schaffen, damit ALLE die optimalen Voraussetzung vorfinden, um die beste Qualität liefern zu können. Dazu muss die richtige Strategie entwickelt werden, und alle Mitarbeiter müssen wissen, wohin die Reise geht. Die Ausrichtung aller Maßnahmen auf die Unternehmensziele und die ständige Anpassung der Strategien, Politik, Prozesse und Ressourcen ermöglichen den Erfolg. Führungskräfte ermöglichen das Zusammenwirken von Zweck und Ausrichtung des Unternehmens. Die Vision, Mission und die Strategie deines Unternehmens ermöglichen den optimalen Einsatz aller Ressourcen und die ständige Verbesserung der Prozesse. Gute Manager kommunizieren klar und verständlich über die Unternehmensziele, und fordern ständig die Verbesserung der Unternehmenskompetenz und die Kompetenz der Mitarbeiter.
Das ist zu tun:
3. Betroffene zu Beteiligten machen
Kompetente Mitarbeiter sind das A und O eines jeden Unternehmens. Kompetenz kann man kaufen, aber Engagement muss ein Unternehmen sich verdienen. Der Schlüssel dazu heißt Vertrauen und Einbeziehung. Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen dürfen, werden entscheidend bessere Resultate liefern. Befugnisse und Verantwortungsbereiche müssen klar definiert sein. Dann steht dem nachhaltigen Erfolg nichts mehr im Wege. Vergiss nie, Menschen machen den Erfolg aus, darum verdienen sie Respekt. Respektierte Menschen schaffen die Unternehmenswerte und vertreten sie auch nach außen. Dadurch fühlen sich wiederum Menschen angezogen, die deine Kunden sind bzw. werden. Vertrauen in die Fähigkeiten der Personen im Unternehmen fördert wiederum das Vertrauen in die Unternehmensziele, und das braucht ein Unternehmen, um Erfolg zu haben. Zufriedene und geschätzte Mitarbeiter bringen Verbesserungen ein, denken über Einsparpotentiale nach, engagieren sich für die Kundenzufriedenheit und wollen das Beste für die Organisation. Motivierte und kompetente Mitarbeiter sind der wahre Reichtum einer Organisation.
Das ist zu tun:
4. Aufgaben erledigen und Prozesse entwicklen
Am Ende des Tages erledigen wir Aufgaben. Aufgaben sind Teile, die im Zusammenhang mit kleinen oder großen Projekten stehen. Projekte sollten in standardisierten Prozessen abgewickelt werden. Schaffe eine Prozessorientierung, damit[ nbsp]erreichst du, dass in Zusammenhängen gedacht und gearbeitet wird. Ergebnisse werden vorhersehbar, vergleichbar und rückführbar. Verbesserungen sind einfacher umzusetzen, wenn die Abläufe optimal strukturiert sind. Wirksames Prozessmanagement ermöglicht den optimierten Einsatz der Ressourcen und Kompetenzen. Nach außen schaffen klare Strukturen und Abläufe Vertrauen in die Effizienz und Wirksamkeit des Unternehmens. Die Zusammenarbeit aller Personen im Unternehmen kann in einer Prozessstruktur stark vereinfacht werden. Aufgaben werden leichter erledigt, wenn die Zusammenhänge in der Organisation erkannt werden. Das erreichst du z.B. mit einer Prozesslandkarte.
Das ist zu tun:
5. Verbessern, und das ständig!
Der Schwerpunkt im Qualitätsmanagement: Alles kann und soll verbessert werden. Dies soll jedoch nicht planlos und schon gar nicht ziellos erfolgen. Veränderungen ergeben sich von extern und von intern. Der Umgang mit Veränderungen bewirkt zwangsläufig Verbesserungen im System. Dass sich aus Veränderungen jedoch keine Verschlechterungen ergeben, dafür muss ein Ablauf Sorge tragen. Es gibt dazu einige Modelle, das bekannteste unter ihnen ist der PDCA-Zyklus von Deming. Plan, Do, Check, Act – also das Analysieren, Entwickeln, Umsetzen und Optimieren ermöglicht den objektiven Umgang mit Veränderungen, und bewirkt die ständige Verbesserung des Systems sowie das Halten des hohen Qualitätslevels. Die Vorteile liegen auf der Hand: Prozesse, Fähigkeiten und die Qualität werden verbessert. Ursachenanalysen schaffen eine gute Basis für Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen, und damit einen besseren Umgang mit internen und externen Risiken. Kleine Verbesserungsschritte ermöglichen auch große Innovationen und fördern damit die Unternehmensentwicklung. Daraus ergeben sich viele Lernmöglichkeiten für alle Personen, die dadurch wiederum Verbesserungen und Innovationen entwickeln können.
Das ist zu tun:
6. Zahlen, Daten, Fakten
Das Bauchgefühl ist nicht zu unterschätzen und ist manchmal das Mittel der Wahl zur Entscheidungsfindung. Wenn es aber brenzlig wird und Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen zu treffen sind, ist es besser die Entscheidungen mit Fakten zu untermauern. Das hilft dir bei der Argumentation vorher und bei der Verteidigung später. Um zu den Fakten zu kommen müssen Daten konsequent aufgezeichnet und analysiert werden. Welche Daten dazu notwendig sind erkennst du aus den Prozessen. Fehlen dir Daten zur Entscheidungsfindung, dann starte ein Verbesserungsprojekt. Natürlich ist es nicht immer leicht Entscheidungen zu treffen, aber meistens arbeitest du ja im Team mit wundervollen Menschen, die dich dabei unterstützen. Wäre das Bauchgefühl die Grundlage für Entscheidungen würde es sehr subjektive Entscheidungen geben. Zahlen, Daten und Fakten ermöglichen einen objektiven Zugang im Entscheidungsprozess, aber bitte vergiss nicht, dass dabei immer wieder Unsicherheiten mitspielen. Auch objektive Fakten können subjektiv interpretiert werden. Unsicherheiten schaltest du am besten aus, wenn du die Ursachen und Wirkungen sowie die dazugehörenden Folgen berücksichtigst. Wenn du jetzt an das Risikomanagement denkst liegst du genau richtig. Objektive Entscheidungen triffst du am besten auf Basis von Tatsachen, Nachweisen und profunder Datenanalyse – das Vertrauen in die Entscheidungen wird grenzenlos sein. Aber natürlich dienen objektive Fakten auch der Verbesserung der Prozessergebnisse und der Zielerreichung. Der Einsatz wertvoller Ressourcen kann entscheidend optimiert werden. Alle Mitarbeiter können mit objektiven Entscheidungen besser arbeiten, dadurch ist die Einbindung aller Beteiligten leicht möglich.
Das ist zu tun:
7. Netzwerke pflegen
Netzwerke bestehen aus Menschen, Institutionen, interessierten Kreisen und Partnern. Diese Beziehungen sind wertvoll und wollen entsprechend gepflegt werden. Netzwerke beeinflussen die Leistung deines Unternehmens. Lieferanten mit bester Qualität werden es auch dir ermöglichen, beste Qualität zu erzeugen. Anrainer, deren Anliegen ernst genommen werden, können auch Unterstützer deines Betriebes werden. Das gemeinsame Verständnis für die Sorgen und Nöte, aber auch für Ziele und Werte, führt zu höherem Vertrauen und besseren Möglichkeiten in der Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit kann zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen führen, um die Wertschöpfung zu erhöhen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, Risiken für die Qualität können gemeinsam besser unter Kontrolle gehalten werden. Nachhaltiger Erfolg hat bessere Chancen, wenn die Beziehungen im Netzwerk zu allen interessierten „Parteien“ ernst genommen werden und gemanagtwerden. Dann kannst du ihre Auswirkungen auf die Unternehmensleistungen optimieren.
Das ist zu tun:
Die Verantwortung alle Anforderungen kompetent umzusetzen und unter einen Hut zu bringen, erfordert eine sehr gute Qualifikation. Demgemäß fordern auch die Normen, dass „das Laboratorium über Personal verfügen muss“ (17025:2017 Abs. 5.6 a)) bzw. „ein Mitglied der Geschäftsführung benannt werden muss“ (17020:2012 Abs. 8.2) , deren Aufgabe schließlich die Einführung, Aufrechterhaltung und Verbesserung des Managementsystems ist, bzw. sicherzustellen, dass das Managementsystem leistungsfähig ist, sowie Verbesserungsbedarf aufzuzeigen.