Der Begriff „Unparteilichkeit“ definiert das Vorhandensein von Objektivität, also dass keine Interessenkonflikte existieren, oder dass diese behoben werden, um die nachfolgende Tätigkeit nicht negativ zu beeinflussen.
Ein Managementsystem muss sich auf die Arbeiten erstrecken, die in den festen Einrichtungen, außerhalb seiner festen Einrichtungen vor Ort, oder in zugehörigen, zeitweiligen oder mobilen Anlagen durchgeführt werden.
Freiheit von internen kommerziellen und finanziellen Zwängen heißt, dass die Entlohnung nicht auf Akkordbasis erfolgen darf. Ein sonstiger interner Zwang könnte der Druck der obersten Leitung bezüglich eines gewünschten Prüfergebnisses sein. Ein externer Zwang ist der Versuch oder die Möglichkeit durch Dritte auf die Mitarbeiter einzuwirken (kommerziell oder finanziell).
Ein aussagekräftiges Organigramm zu erstellen bzw. zu veranlassen, ist eine Verpflichtung der obersten Leitung. Besondere Bedeutung hat es bei der Existenz einer Muttergesellschaft, also wenn der akkreditierte/zertifizierte Unternehmensteil eingebettet ist. Das Organigramm ist im Akkreditierungsbereich eine Forderung, um externen Dritten eine Übersicht zu ermöglichen und eine Überprüfung professionell vorbereiten zu können. Ein Organigramm ist aber vor allem intern von großer Bedeutung (Risikoanalyse, Qualitätskreis, internes Kunden/Lieferanten-Verhältnis).
„Die Sicherstellung eines MA-Bewusstseins für die Wichtigkeit dereigenen Bedeutung für das Unternehmen und des Beitrags zur Zielerreichung“ wird zwar explizit nur in 17025 angesprochen, ist aber eine der Hauptaufgaben der obersten Leitung (OL) im Rahmen des Qualitätsmanagements. Bedauerlicherweise wird diese Aufgabe in der Praxis von der OL nur selten wahrgenommen. Zumeist auf folgenden Gründen:
1. Es wird nicht erkannt, dass dies eine grundlegende Aufgabe für
das QM ist.
2. Man vertritt die Meinung, dass nur der QMB QM- und Normkenntnisse
benötigt.
Die QM-Literatur beschäftigt sich intensiv mit der Mitarbeiter (MA)-Motivation (Motivationsanreiz und Motivationserhalt). Die kontinuierliche Kommunikation der OL mit allen MA ist – hinsichtlich des jeweiligen Beitrags zu den Unternehmenszielen und der Wichtigkeit des betreffenden MA für das Unternehmen – die einzige praktisch mögliche Umsetzung einer Erhaltung der MA-Motivation.
Die Geschäftsführung muss dafür sorgen, dass die dafür vorhandenen Werkzeuge (z.B. das Mitarbeitergespräch) professionell und ehrlich eingesetzt werden, und die explizite Unterstützung der OL und das Interesse dafür, für die MA auch erkennbar ist. Das bedeutet konkret: Die eingesetzte interne Kommunikation muss hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft werden.
Die Versicherungspflicht für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist beispielsweise in der Akkreditierungsversicherungsverordnung geregelt. Hinweis: Eine festgelegte Mindestdeckungssumme ist nichtgleichbedeutend mit dem Nachweis einer ausreichenden Haftungsvorsorge. Dazu ist eine Risikoanalyse nötig.
Definitionen:
Organisation: Gruppe von Personen und Einrichtungen mit einem Gefüge
von Verantwortungen, Befugnissen und Beziehungen
BEISPIEL 1: Gesellschaft, Körperschaft, Firma, Unternehmen,
Institution, gemeinnützige Organisation, Einzelunternehmer, Verband
oder Teile oder Mischformen solcher Einrichtungen.
Anm. 1: Das Gefüge ist üblicherweise geordnet.
Anm. 2: Eine Organisation kann öffentlich-rechtlich oder
privatrechtlich sein.
Organisationsstruktur: Gefüge von Verantwortungen, Befugnissen und
Beziehungen zwischen Personen
Anm. 1: Das Gefüge ist üblicherweise geordnet.
Anm. 2: Eine formale Darstellung der Organisationsstruktur ist
häufig in einem QM-Handbuch oder einem QM-Plan für ein Projekt
angegeben.
Anm. 3: Der Anwendungsbereich einer Organisationsstruktur kann
wichtige Schnittstellen zu externen Organisationen einschließen.